Damit die Energiewende gelingt, braucht es deutlich mehr Tempo. Gefragt sind passgenaue Lösungen, die die Wertschöpfung im Anlagenbau vereinfachen und beschleunigen. Eplan präsentiert zur SPS in Nürnberg einen beispielhaft durchgängigen Workflow für die Planung und Fertigung von Schaltanlagen – also stromführende und -schaltende Komponenten zur Steuerung und Verteilung elektrischer Energie. Die Eplan Plattform bietet auch in diesem wichtigen Aufgabenfeld der Energiewirtschaft das Potenzial, die Effizienz im Engineering erheblich zu steigern.
Genau wie in der Steuerungstechnik bzw. Automation bietet Eplan im Schaltanlagenbau durchgängige Lösungen, mit denen die Anwender und ihre Zulieferer die Effizienz des Prozesses deutlich steigern können. Entsprechende Lösungen stellt Eplan auch deshalb auf der SPS vor, weil sie aktuell stark gefragt sind. Im Fokus stehen insbesondere Komponenten der Netzinfrastruktur wie Umspannwerke, Trafostationen, Ladeinfrastruktur und auch das Thema Gebäudeautomation.
Im Energiesektor ist Umdenken angesagt
Jan Oliver Kammesheidt, Vertical Market Manager Energy, erklärt: „Hier setzt gerade ein Umdenken ein. Bisher wurden Anlagen für die Stromnetze in hohem Maße individuell geplant und in manufakturähnlichen Prozessen gefertigt. Bei der großen Anzahl an Anlagen, die im Zuge der Energiewende erneuert und neu gebaut werden müssen, sind diese Engineering- und Fertigungsmethoden nicht mehr zeitgemäß. So lässt sich die Energiewende nicht umsetzen. Die Akteure haben erkannt, dass sie hier vom Maschinenbau lernen können: Dort ist der Schaltschrankbau häufig schon industrialisiert und automatisiert. Wir bieten die Werkzeuge und die Plattform dafür.“
Kupfer komfortabel geplant und gefertigt
Zu diesen Werkzeugen gehört zum Beispiel das Modul Copper für Eplan Pro Panel, das die 3D-Planung von Stromverteilungen erheblich vereinfacht. Es eignet sich zur Planung und Produktion von Schaltanlagen für Nieder- und Mittelspannung und wird von führenden europäischen Herstellern von Verteil- und Trafostationen genutzt. Der Planer platziert damit die Kupferschienen in den Schaltschränken, definiert präzise Layouts sowie Verläufe und nutzt so den vorhandenen Platz in der Schaltanlage optimal aus. Das System setzt – wenn gewünscht – selbsttätig Bohrlöcher und ermittelt Biegeradien. Die Daten können direkt an die Maschinen zur mechanischen Bearbeitung der Kupferschienen aus dem Portfolio von Rittal Automation Systems übermittelt werden. Besucher der SPS dürfen auf einige Neuheiten gespannt sein.
Ebenso sinnvoll schon bei der Schaltanlagenplanung ist der Einsatz von RiLineX von Rittal, des neuen, offenen Plattformsystems für die effiziente Planung und den schnellen Aufbau von 60mm-Sammelschienensystemen. Erste Daten des Systems sind bereits in Eplan Pro Panel hinterlegt. Und: Gerade bei hoher Leistungsdichte im Schaltschrank ist die Klimatisierung ein entscheidender Faktor. Wenn der Planer die Software RiTherm nutzt, kann er die Daten aus Eplan nutzen und den Klimatisierungsbedarf in den durchgängigen Planungsprozess integrieren.
Die Fertigung gleich mitgedacht
Wenn der gesamte Planungsprozess in 3D und durchgängig stattfindet, spart der Planer nicht nur Zeit sowohl bei der eigenen Arbeit als auch in der Kommunikation bzw. beim Datenaustausch mit Zulieferern und mit der hausinternen Fertigung. Er kann dann auch die Planungsergebnisse detailgetreu und maßgenau visualisieren und mit dem Kunden abstimmen. Zudem schafft die Planung in 3D die Voraussetzung für eine Automatisierung bzw. die Nutzung von Assistenzfunktionen bei der Fertigung. Das gilt für die mechanische Bearbeitung, d.h. bei der Gehäusefertigung, aber auch bei der Montage der Schaltanlagen (Eplan Smart Mounting) und bei der anschließenden Verdrahtung (Eplan Smart Wiring).
Was im Steuerungsbau möglichweise „nice to have“ ist, trägt bei Schaltanlagen und insbesondere bei Mittelspannungsanlagen erheblich zur Sicherheit bei der Wartung/Instandhaltung bei: der virtuelle Blick in den Schaltschrank mit der eView-Funktionalität AR Augmented Reality. Der Anwender scannt einen außen auf dem Schaltschrank angebrachten QR-Code und schaut über das digitale Abbild der Schaltanlage ins Innere, ohne dass er die Tür öffnen muss. Zahlreiche reale und digitale Beispiele auf dem Messestand geben Beispiele für den Einsatz in praxisnahen Szenarien.
Die Entwicklung geht weiter
Ein Blick in die (nahe) Zukunft des Schaltanlagenbaus: Die kommende Version der Eplan Plattform wird auch den Austausch von Planungsdaten im IFC-Format (Industry Foundation Classes) erlauben, das in der Gebäudetechnik gebräuchlich ist. Der Planer kann dann z.B. Gewicht und Abmessungen von Schaltschränken in das Gebäudemodell importieren und damit die Durchgängigkeit der Daten auch über Eplan hinaus noch einen Schritt vorantreiben.
Mit diesen Funktionen, Modulen und Software-Bausteinen gibt Eplan Impulse für die Beschleunigung und „Industrialisierung“ des Schaltanlagenbaus – und zeigt dies „live“ auf der SPS in Nürnberg.