Viele Geschäftsprozesse in und um Teamcenter benötigen Dokumente wie Zeichnungen, Formulare, Dokumentationen, Kalkulationen oder Listen. Diese Dokumente werden normalerweise direkt in Teamcenter verwaltet. Sobald sie jedoch gedruckt, verteilt, konvertiert oder zusammengestellt werden sollen, kann das ganz schön aufwändig werden. Das Document Output Center for Teamcenter (DOC4TC) von SEAL Systems schafft Abhilfe.
Im Gespräch mit dem CAD NEWS MAGAZIN erklärt Dr. Uwe Fetzer, Leiter PLM Solutions bei SEAL Systems, warum.
CAD NEWS MAGAZIN: Herr Dr. Fetzer, SEAL Systems ist einer der wenigen Anbieter am Markt, der ein spezialisiertes Standardprodukt für die Dokumentenlenkung, -konvertierung und -ausgabe aus Siemens PLM Teamcenter anbietet. Was hat SEAL Systems dazu bewogen, die Erfahrung aus zahlreichen Output Management Projekten in einer Standardlösung für Siemens PLM Teamcenter zu bündeln?
Dr. Uwe Fetzer: Wir haben im PLM-Markt bereits über viele Jahre hinweg Output Management-Projekte erfolgreich realisiert. Dabei haben wir einen großen Erfahrungsschatz erworben, auf den wir bei der Entwicklung unseres “Document Output Center for Teamcenter” (DOC4TC) zurückgegriffen haben. Das waren aber immer projektspezifische Lösungen bei denen meist eine relativ lose Ankopplung unserer Systeme an die PLM-Datenquelle das Mittel der Wahl war. Eine tiefe, standardisierte Integration erfolgte dabei zumeist nicht.
Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass Kunden integrierte Produktlösungen zu schätzen wissen, die Standardprozesse bereits abdecken und für Kundenspezifikationen konfigurierbar sind. Dies spart erheblich Zeit und liefert eine Lösung in hoher Güte. Mit dem DOC4TC gehen wir den Markt wesentlich aktiver an, während unsere Kunden nun bewährte SEAL Systems-Funktionalität auch im PLM-Umfeld nutzen können. Unser Document Output Center for Teamcenter ist also eine ausgereifte Produktlösung und nicht nur ein Angebot für projektspezifisches Customizing von Teamcenter-Installationen. Es setzt direkt auf der Teamcenter-UA-Architektur auf. Siemens Teamcenter hat im PLM-Bereich dabei für uns die höchste Priorität. Aber auch für Enovia oder Windchill haben wir Kundenprojekte realisiert. Hinzu kommen Anbindungen an weitere DMS-Systeme.
CN: Welche Funktionalität erwartet potentielle DOC4TC-Anwender? Welchen Mehrwert bietet der Einsatz einer spezialisierten Output Management-Engine für Siemens PLM Teamcenter Ihren Kunden?
UF: Das Ziel unseres Document Output Center for Teamcenter DOC4TC lautet kurz gefasst: Optimierung von dokumentbasierten Geschäftsprozessen in Teamcenter. Dafür gibt es so einige Ansatzpunkte. DOC4TC bietet zunächst einmal in Teamcenter integrierte, standardisierte Verfahren zum prozessorientierten Absammeln von Dokumenten aus Objekten und/oder Strukturen – so wie man das von SEAL Systems aus dem SAP-Bereich seit vielen Jahren kennt.
In nachgelagerten Verfahren können diese Dokumente in das benötigte Format konvertiert, mit Wasserzeichen oder Stempeln aufbereitet und zuletzt gedruckt, geplottet oder elektronisch verteilt werden. Der Vorteil ist, dass automatisiert und fehlerfrei immer die richtigen Dokumente im richtigen Format am richtigen Ort bereitgestellt werden. Die Dokumente sind dabei stets zuverlässig mit allen benötigten Meta-Informationen wie Status, Version, Herkunft oder Signaturen versehen. Das alles geschieht – soweit gewünscht– ohne weiteren Benutzereingriff im Hintergrund, sowohl für einzelne Dokumente als auch für umfassende Dokumentlisten.
Zusammengefasst: Unternehmen erhalten mit DOC4TC-Verfahren, um in Teamcenter verwaltete Dateien und Dokumente automatisiert in weitere Geschäftsprozesse einbinden zu können. Sie werden damit schneller, sicherer und wirtschaftlicher.
CN: Auch für Publishing-Prozesse ist das Document Output Center DOC4TC eine komfortable Lösung. Was kann man sich darunter vorstellen und wo liegt der Mehrwert für den Nutzer?
UF: Wenn selbsterstellte Dokumente und von Lieferanten zugelieferte Unterlagen zu neuen Gesamtdokumentationen – wie z.B. Bedienungsanleitungen oder Produktinformationen – zusammengestellt werden sollen, kann DOC4TC zu einer Publishing-Lösung ausgebaut werden. Dabei werden die Dokumente verwendet, die in der Struktur von Teamcenter abgelegt wurden. Nachgelagerte Prozesse, die asynchron auf einem dedizierten Server ablaufen, bereiten die gesammelten Dokumente zu einer vollwertigen, strukturierten Gesamtdokumentation auf. Dies umfasst neben den oben bereits genannten Verarbeitungsschritten das Arrangieren der Einzeldokumente zu einer Gesamtdokumentation, die Anpassung der Gesamtdokumentation an das gewünschte Kundenlayout, die Erzeugung eines Inhaltsverzeichnisses, sowie das Erzeugen von Hotspots/Lesezeichen mit den entsprechenden Verlinkungen.
Nach Fertigstellung der Gesamtstruktur können verschiedene Ausgabeformate erzeugt werden. Je nach Bedarf sind hier breit gefächerte Optionen möglich: Papierausgabe auf Drucker/Plotter, PDF-Erzeugung, Erstellung einer Web-Ausgabe, die Verteilung per FTP oder E-Mail – alles Beispiele für die vielfältigen Wege, die unterstützt werden. Für Anwender, zum Beispiel im Maschinen- und Anlagenbau, bedeutet das Tage oder sogar Wochen an Zeitersparnis und gewährleistet darüber hinaus einen automatisierten, fehlerfreien Prozess mit hochqualitativem Output.
CN: Siemens PLM Teamcenter verfügt mit dem “Dispatcher” ja durchaus über eigene Ansätze, um serverbasiert Dokumente zu verarbeiten. Welche Vorteile bietet ein Output Management System den Unternehmen, welche die entsprechenden Prozesse derzeit mit den Bordmitteln von Siemens PLM Teamcenter abzubilden suchen?
UF: Wir werden in der Tat manchmal gefragt, was denn die Vorteile unseres Angebots gegenüber dem im Lieferumfang von Siemens PLM Teamcenter enthaltenen “Dispatcher” seien. Die Antwort fällt nicht schwarz-weiß aus. Jedes Tool hat seine Berechtigung entsprechend der Anforderungen, die daran gestellt werden.
Wir sehen einige Kriterien, bei denen die Vorteile von DOC4TC besonders zum Tragen kommen. Um nur einige zu nennen:
• Die Flexibilität und Skalierbarkeit unserer Lösungen, die es erlauben, nach Projektfortschritt einfach weitere Funktionalität hinzuzufügen.
• Wenn hohe Datenaufkommen und Durchsatzwünsche z.B. Mechanismen zur Ausfallsicherheit und Loadbalancing auf den Servern erfordern.
• Falls weitere nachgelagerte Prozesse wie komplexe Bestempelungen, Publishing-Verfahren oder intelligentes Druck- und Plotmanagement erforderlich werden.
• Die Verfügbarkeit zentraler und leistungsfähiger Administrations- und Monitoring-Tools, die den Status und die Stabilität der Server überwachen.
• Die einfache Ankopplung an im Unternehmen bereits vorhandene SEAL Systems-Lösungen (z.B. aus der SAP-oder Windows-Welt) an Teamcenter.
Und all dies steht als Produktstandard zur Verfügung und der Kunde muss sich nicht mit diesen Themen auf der Ebene der Programmierung des Dispatcherframeworks beschäftigen. Es ist also im Einzelfall zu analysieren, welche Funktionalität mit welchem Aufwand erst hergestellt werden muss oder aber bereits als Softwareprodukt vorliegt.
Herr Dr. Fetzer, wir danken für das Gespräch!