Der Einsatz von Telefonie im Gesundheitswesen, ob in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, ist ein strategischer Faktor. Ständige Erreichbarkeit ist dabei eine absolute Notwendigkeit. Angesichts der besonderen Arbeitsumgebung von medizinischem Fachpersonal müssen jedoch spezifische Funktionen berücksichtigt werden, bevor man sich mit Telekommunikationsgeräten ausstattet.
Hygienische Anforderungen berücksichtigen
Ein erster Schlüsselfaktor besteht darin, das Thema Kontaminationsvermeidung – insbesondere auf bakteriologischer Ebene – in die Überlegungen einzubeziehen: Herkömmliche Telefone oder mobile Geräte wirken hier oft wie wahre Keimnester. Eine Gefährdung von Patienten durch den Gebrauch eines simplen Telefons muss möglichst ausgeschlossen werden.
Diese Problematik betrifft ebenso Smartphones und Tablets, deren bakterielle Verunreinigung im Gesundheitsbereich ein ernst zu nehmendes Problem darstellt. Tatsächlich bestätigte eine im Jahr 2021 durchgeführte Studie auf Intensivstationen, dass das Vorhandensein von Bakterien auf solchen Geräten keineswegs zu unterschätzen ist.
Vor diesem Hintergrund sollte die Verwendung von Telefonen mit geprüfter antimikrobieller Beschichtung gemäß der Norm ISO 22196 als zentrales Kriterium bei der Anschaffung betrachtet werden. Endgeräte mit solchen Oberflächen, etwa die Telefone des Berliner Herstellers Snom Technology, sind nicht nur pflegeleicht, sondern bieten obendrein keinen Nährboden für Bakterien und Viren.
Umfassende Konnektivität gewährleisten
Neben den stationären (Tisch-)Telefonen, die mit zahlreichen praktischen Funktionen für den Alltag in Gesundheitseinrichtungen ausgestattet sind, müssen auch die baulichen Gegebenheiten und die Mobilität des Personals, insbesondere der Pflegekräfte, berücksichtigt werden.
Der Einsatz von Smartphones ist, vor allem in Krankenhäusern, nicht immer ratsam, da zum einen die ausgestrahlte Funkenergie die Funktion bestimmter medizinischer Geräte beeinträchtigen und zum anderen die Qualität des Mobilfunknetzes je nach Beschaffenheit von Fenstern, Türen und Wänden erheblich schwanken kann.
IP-Telefonie und DECT-Geräte bieten eine hervorragende Alternative: Durch die Einrichtung verschiedener DECT-Basisstationen kann ein mikrozellulares Netz mit nahtlosem Handover aufgebaut werden, das eine unterbrechungsfreie Kommunikation überall im Gebäude ermöglicht – etwa bei der Patientenbetreuung, beim Wechsel zwischen Abteilungen und Stockwerken oder bei den Visiten.
Dank moderner Kommunikationsplattformen und schnurloser IP-Endgeräte lassen sich Rundrufe, Anrufweiterleitungen, stille Alarmierungen, die Lokalisierung von Personal oder medizinischen Geräten und die Anzeige von Zimmerverfügbarkeiten per Knopfdruck schnell einrichten und individuell anpassen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht darin, Endgeräte zu verwenden, die gegen Spritzwasser, Staub und Schmutz geschützt sind, mechanischen Belastungen standhalten und für eine häufige Desinfektion ausgelegt sind.
Es ist daher von Anfang an wichtig, die Netz- und Telekommunikationsarchitektur sorgfältig zu planen, um sicherzustellen, dass das medizinische Personal ohne Unterbrechungen kommunizieren kann – als befände es sich direkt an einem festen Arbeitsplatz.
Telefonie im Krankenhaus: Keine Anschaffung von der Stange
In Projekten im Gesundheitswesen besteht die Priorität darin, klinische Anforderungen in technische Spezifikationen zu übersetzen und die Infrastruktur nach Kriterien wie Patientensicherheit, Dienstleistungsqualität und Betriebskontinuität zu betreiben.
Wenn Themen wie Hygiene, Mobilität, Qualität, Sicherheit und Interoperabilität von Beginn an berücksichtigt werden, wird die Telefonie nicht zu einem potenziellen Engpass, sondern zu einem wichtigen Baustein moderner klinischer Praxis. Eine reibungslose Kommunikation ist Voraussetzung für eine lückenlose Versorgungsqualität der Patienten.
