Dieses Jahr steht der internationale Wettbewerb für Design im 3D- und 4D-Druck „purmundus challenge“ unter folgendem Thema:
Geometrie und Material in Harmonie
Gegenwärtig zeichnet sich eine rasante Entwicklung der Industrie in Richtung einer Zukunft nach Maß ab. Nicht, um vorherrschende Konzepte nur zu überarbeiten, sondern um unter den unzähligen Möglichkeiten individuelle Maßkonzeptionen zu entwickeln, die als ein Teil vom Ganzen funktionieren. Doch wo sollten angesichts knapper Ressourcen, akuter Umweltfragen und einem gewaltigen Investitionsstau in Zukunft die Schwerpunkte liegen?
Um die Ecke bohren geht nicht, komplexe Geometrien, also dreidimensionale Strukturen mit organisch, funktional optimierten Hinterschnitten oder Hohlräumen drucken aber schon. Wir sehen, dass disruptive Innovationen und erfolgreiche Produkte keine Zufälle, sondern eine Frage der Methode sind. So bekommen Strategien zur Reduzierung des Materialeinsatzes, zur besseren Wiederverwendbarkeit und zur effizienten Rückführung in den Stoffkreislauf eine immer größere Bedeutung. Dabei nimmt gerade der 3D- und 4D-Druck mehr und mehr eine Schlüsselrolle ein. Vor allem wird akribisch an neuen Materialien gearbeitet. Jeden Monat kommen neue Werkstoffhighlights auf den Markt, deren Eigenschaften immer besser und ausgefallener werden. Besonders die Vermischung verschiedener Materialien ermöglicht dem 3D- und 4D-Druck Produkte herzustellen, die vor ein paar Jahren nur schwer vorstellbar waren.
Die Möglichkeiten der additiven Fertigung sind dadurch so vielfältig wie nie zuvor. Ob eine Adaption von natürlichen Bauplänen für technische Anwendungen oder eine Funktionsintegration, ob grobe Strukturen für die Druckübertragung, leichtgängige Gelenke und Lagerstellen für eine bewegte Anwendung oder feste Abschnitte für die nötige Stabilität, ob elastische, temperaturbeständige, faserverstärkte, brandhemmende, antistatische oder leitende Bauteile – die Auswahl an Materialeigenschaften und Methoden, wie Schichten aufeinander aufbauen, sind breit gefächert. Die additive Fertigung ist stets ein anspruchsvolles Zusammenspiel aus Material, Prozess und Gestaltung.
Im Rahmen des Wettbewerbs stellen sich die Teilnehmer der großen Herausforderung, die Harmonie als Zustand, als Wunsch nach Stimmigkeit und Vollendung von Geometrie und Material einzubeziehen. Wir ermutigen explizit, gut gestaltete Produkte einzureichen, für die beide Komponenten im goldenen Schnitt eine entscheidende Rolle spielen:
• Materialinnovationen, die zu neuen Ideen und Produkten ge-
führt haben
• Produktideen, die neue Materialentwicklungen herausgefordert
haben
• Verbesserter Materialeinsatz durch Topologieoptimierung
• Materialkombinationen
• Neue Verwendung von Materialien
• Nachhaltige Materialien
• Nachwachsende Materialien
• Funktionelle Materialien
• Anpassbare Materialien
• Materialien mit Formgedächtnis
• Materialien mit überdurchschnittlichen Eigenschaften
• Materialien, die erst durch 3D-Druck nutzbar werden
• Prozesse, die ungeahnte Materialien für neue Produkte druck-
bar machen
• Neue Materialien, mit denen Produkte in neuen Dimensionen
greifbar werden: Größe, Oberfläche, Auflösung,
• Gestaltungsfreiheit
Der Nutzen für den Gebrauch, für Wirtschaftlichkeit und für die Ästhetik soll von der Jury ebenso bewertet werden, wie die Gestaltung selbst und die Innovation. Wir ermutigen darüber hinaus erneut, auch Verfahren und Materialien zu berücksichtigen, die sich heute noch nicht durchgesetzt haben, noch im Forschungsstadium sind oder gar erst erfunden werden müssen.
Die purmundus challenge bewertet die maßgeschneiderten Lösungen und bestimmt eine Vorauswahl. Im Rahmen einer Sonderschau werden die Finalisten auf der Formnext vom 10.-13.11.2020 in Frankfurt zu sehen sein. Am 12.11.2020 werden die Sieger der purmundus challenge durch die internationale Jury ausgewählt und feierlich auf der Messe prämiert. Neben Geldpreisen erhalten die Gewinner auch attraktive Sachpreise. Ein Publikumspreis, der über die Messetage von den Besuchern der Formnext 2020 gewählt wird, rundet die purmundus challenge ab.