UC-Plattformen versprechen ganzheitliche Kommunikation – Snom sieht in der Praxis aber noch keine echte Integration
Das Konzept der Unified Communication & Collaboration (UCC) – also Sprache, E-Mail, Chat, Video und Kollaboration auf einer Plattform – gilt seit Jahren als Leitbild. In der Praxis jedoch dominieren weiterhin Insellösungen: IP-Telefonanlagen, Collaboration-Tools und Messaging-Dienste laufen meist getrennt, echte Integration ist selten.
Markt wächst, Realität bleibt fragmentiert
Der europäische UCC-Markt wächst zweistellig und gilt als dynamisch. Doch während Cloud-Lösungen weit verbreitet sind, verfolgt nur etwa die Hälfte der Unternehmen eine konsequente Mobile-first-Strategie. Das Ergebnis: parallele Systeme, die mobil nutzbar sind, aber keine durchgängige Cross-Channel-Kommunikation bieten.
Hürden: Komplexität und Kosten
Die Einführung scheitert oft an Aufwand und Investitionen. UCC verlangt Prozessanpassungen, Schulungen und die Klärung von DSGVO-Fragen. Hinzu kommen Lizenz- und laufende Betriebskosten. Eine monolithische Plattform würde zudem häufig Doppelstrukturen schaffen, da zahlreiche UCC-Funktionen längst durch etablierte Speziallösungen abgedeckt sind: E-Mail via Microsoft Exchange oder Google Workspace, Kollaboration über Teams, Slack oder Zoom – Tools, die de facto Standard sind. Viele Firmen setzen daher lieber auf modulare Architekturen, zumal Studien zeigen, dass moderne IP-Telefonanlagen Einsparungen von bis zu 40 % gegenüber klassischen TK-Systemen ermöglichen – ein starkes Argument für SIP-basierte Telefonie.

Sprache bleibt unverzichtbar
Trotz Digitalisierung ist die Sprachkommunikation weiterhin das Rückgrat des Geschäftsalltags. Moderne IP-Telefone bieten HD-Audio, nahtlose Integration in IT-Systeme und Remote-Kompatibilität. Genau hier setzt Snom an: Das Berliner Unternehmen entwickelt Hard- und Firmware selbst, bietet zertifizierte Interoperabilität und liefert intelligente Endgeräte – von robusten DECT-Handsets für Industrie und Gesundheitswesen bis hin zu IP-Telefonen fürs Büro. Neben klassischer Telefonie unterstützen die Geräte auch Alarm- und Lokalisierungssysteme sowie KI-gestützte Anwendungen.
Fazit
Für IT-Verantwortliche bleibt UCC ein langfristiges Ziel, während modulare Lösungen aktuell die pragmatischste Wahl sind. Auch 2025 gilt: Unified Communication & Collaboration ist mehr Vision als gelebte Realität – während IP-basierte Sprachlösungen schon heute für klare, verlässliche und kosteneffiziente Kommunikation sorgen.
Beitragsbild: SAB Communications / KI OpenAI (ChatGPT, DALL·E), 2025