Materialise, ein führender Anbieter von Software und Services im 3D-Druck, präsentiert sich vom 14. bis 15. September 2021 auf der AM Expo in Luzern erstmals nach Pandemiebeginn wieder auf einer Messe. Highlights am Stand C1088 sind verschiedene 3D-gedruckte Demonstrationsobjekte, die die Vorteile der 3D-Druck-Software des Unternehmens sowie die Leistungsfähigkeit seiner Beratungs- und Fertigungsservices veranschaulichen: Unter anderem wird eindrucksvoll gezeigt, wie gut sich ein Bauraum mithilfe der Magics Sinter Module-Software von Materialise mit Bauteilen ausfüllen lässt, um Maschinenkapazitäten und Material optimal auszunutzen. Den Mehrwert eines additiven Redesigns demonstriert Materialise mit einem Sauggreifer, der nicht nur 94 Prozent leichter und über 50 Prozent günstiger ist als das ursprüngliche Werkzeug, sondern auch noch funktionaler. Wie Materialise-Software dazu beiträgt, dass Ärzte und ihre Helfer den Einsatz von Herzkathetern unter besonders realistischen Bedingungen trainieren können, zeigen damit erstellte und modifizierte Herzmodelle.
Optimale Nutzung von Maschinenkapazitäten und Material
Das Materialise Magics Sintermodul hilft Anwendern, den Bauraum beim Lasersintern (SLS) und beim Multi Jet Fusion-Verfahren (MJF) bestmöglich auszunutzen, um Maschinenkapazitäten und Material maximal effizient einzusetzen und möglichst viele Bauteile in möglichst kurzer Zeit zu drucken. Erreicht wird dies durch die optimale Verschachtelung (Nesting) der Bauteile im Bauraum mittels leistungsstarker, präziser und schneller Multicore-Schachtelungsalgorithmen. Vor der Berechnung lassen sich für jede Situation passende Parameter festlegen, darunter die Rotations- und die Translationsfreiheit einzelner Bauteile oder ihre Priorität. Auch Bauverbotszonen sind definierbar. Ein kompettes Set an Analysetools hilft, Baufehler auszuschließen und die gewünschte Bauteilqualität sicherzustellen. Darüber hinaus sind um kleine, zerbrechliche Teile herum Schutzboxen generierbar. Kommen verschiedene Maschinen zum Einsatz, ermöglicht die Materialise-Software, den Druck von Bauteilen optimal auf verschiedene Maschinen zu verteilen.
Sauggreifer wird 94 Prozent leichter, 50 Prozent günstiger und auch noch funktionaler
Der auf dem Messestand präsentierte Sauggreifer demonstriert eindrucksvoll, dass Produktionswerkzeuge zu den Anwendungsbereichen zählen, in denen die additive Fertigung ihre Stärken oft voll ausspielen kann. Das Werkzeug hebt in einer Serienproduktionsanlage leichte, zylindrische Objekte an. Durch des Redesign, bei dem Materialise eng mit dem Anwender zusammenarbeitete, wurden mehrere erhebliche Verbesserungen erzielt. Unter anderem wiegt der neu gestaltete Sauggreifer, der von Materialise auch gedruckt wird, 94 Prozent weniger als das alte, nicht additiv gefertigte Modell. Zugleich kostet die Herstellung eines Greifers nur noch halb so viel wie früher. Auch die Funktionalität des Werkzeugs konnte mittels 3D-Druck und mit der Erfahrung der Materialise-Experten verbessert werden.
Pulsierendes 3D-Druck-Herz macht Kathetertraining realistischer
Zu den Materialise-Highlights auf der AM Expo zählen auch additiv gefertigte Kinderherzmodelle, die ein besonders realistisches, beliebig wiederholbares Kathetertraining von Ärzten und Helfern in ihrer normalen Arbeitsumgebung ermöglichen. Die Modelle, die sogar wie echte Herzen pulsieren können, wurden am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München auf Basis realer Herzdaten entwickelt und für den Trainingszweck mit verschiedenen typischen angeborenen Herzfehlern versehen. Für die Entwicklung und Modifizierung der Herzmodelle nutzte das Klinikteam das Softwarepaket Mimics Innovation Suite von Materialise. Mit dem zugehörigen Designmodul 3-matic sind Formen, Oberflächen und Strukturen der Modelle sehr flexibel und hochpräzise definierbar. Unter anderem lassen sich damit die gesamte Einheit oder nur Teile der Strukturen oder Defekte skalieren. Außerdem können Löcher, Verbindungen oder Verformungen entweder beseitigt oder erzeugt werden.